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Diversity-Studie: Große Mehrheit der Belegschaften in deutsche Unternehmen bewertet Arbeit in diversen Teams als positiv

Aber: Gut ein Fünftel der Angestellten bringt Vielfältigkeit immer noch mit erhöhtem Arbeitsaufwand in Verbindung

Köln, 16.05.2022 – Gut vier Fünftel der deutschen Belegschaften können sich vorstellen, in diversen Teams zu arbeiten. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des HR-Softwareanbieters Cegid in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio.

Diversität scheint in den Belegschaften deutscher Unternehmen endgültig angekommen zu sein. Für eine große Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer spielen Altersunterschiede, tradierte Geschlechterrollen oder sexuelle Orientierung laut aktueller Umfrageergebnisse kaum eine Rolle. Auch körperlich benachteiligte Menschen (84 %) und Frauen (88 %) sind nach der mehrheitlichen Meinung der Angestellten in den Betrieben mehr als nur willkommen. Und selbst Religionszugehörigkeiten (85 %), Herkunft (86 %) oder Sprache erachten weit über 80 % der Befragten keineswegs als Hindernisse, die sich negativ auf die Zusammenarbeit in Teams auswirken könnte.

Eine Minderheit von 12 Prozent rechnet dagegen persönlich mit einem höheren Arbeitspensum, sobald diverse Teams zusammengestellt werden. Aus diesem Grund lehnen noch zehn Prozent Arbeitsgruppen, die sich aus Personen mit unterschiedlichsten kulturellen Backgrounds zusammensetzen, eher ab.

„Trotz guter bis sehr guter individueller Einstellungswerte zum Thema Diversität gibt es in diesem Punkt bei deutschen Unternehmen dennoch viel Luft nach oben“, so Elton Schwerzel. „Hier ist es zwingend erforderlich, dass Führungskräfte in der Praxis Diversität als Vorbild vorleben, deutlich mehr Aufklärungsarbeit leisten und Diversity nicht nur pro forma einführen, sondern durch Teambuilding-Angebote kontinuierlich begleiten.“

Betriebsklima Top-Kriterium bei der Arbeitgeberwahl
Gerade in Anbetracht des akuten Fachkräftemangels lohnt sich eine Förderung bunt gemischter Teams zur fortschreitenden Konservierung eines guten Betriebsklimas. Eine gute Stimmung im Unternehmen und unter den Mitarbeitenden ist bei der Wahl eines Arbeitgebers mit 33 Prozent das am dritthäufigsten genannte Entscheidungskriterium. Davor liegen nur noch Gehalt (40 Prozent) und Arbeitszeiten (37 Prozent).

Bezüglich der Förderung einer guten Arbeitsatmosphäre haben sich zwar 88 Prozent der Führungskräfte schon einmal mit dem Thema Inklusion und Diversität auseinandergesetzt, regelmäßige Veranstaltungen zur substanziellen Verbesserung des Teamzusammenhalts und der kulturellen Vielfalt praktizieren dagegen nur 29 Prozent – ein aktives Diversity-Management bestätigen nur 25 Prozent, Genderneutralität in der Unternehmenssprache wiederum nur noch 23 Prozent. Die Daten zeigen: Das Thema Diversität begleitet deutsche Unternehmen in ihrem Arbeitsalltag, alleine an der praktischen und vor allem konsequenten Umsetzung hapert es noch.

Hohe Vertrauenswerte in diversen Teams
Dabei liegt das Potenzial auf der Hand. Denn immerhin 88 Prozent der Mitarbeitenden vertrauen auf eine Gleichbehandlung in diversen Teams. Wird nach kreativer Kompetenz gefragt, ist immer noch die Hälfte der Angestellten (48 Prozent) der Meinung, dass Vielfältigkeit im Team innovative Lösungen fördert und immerhin noch gut ein Drittel (33 Prozent) erhofft sich von Arbeitsgruppen mit einem breit gefächerten kulturellen Hintergrund ein besseres Arbeitsklima. Dass Führungskräfte einzelne Mitarbeitende in diversen Belegschaften bevorzugt behandeln, daran glauben lediglich zwölf Prozent. Auffällig dabei: Darunter befinden sich vor allem Mitarbeitende, die sich in Feedbackgesprächen von ihren Vorgesetzten überhaupt nicht fair behandelt fühlen (40 Prozent).

„Diese Studie belegt grundsätzlich die gute Entwicklung, die Unternehmen in Deutschland beim Thema Diversität genommen haben“, stellt Elton Schwerzel, Managing Director DACH von Cegid, fest. „Aber: Diverse Teams sind keine Selbstläufer. Sie müssen konsequent gefördert werden – zum Beispiel durch familienfreundliche Strukturen wie etwa Betriebskindergärten oder digitale HR-Anwendungen, die etwa Feedbackgespräche neutral auswerten und regelmäßige Follow-ups initiieren. Diese und weiter Maßnahmen wirken sich positiv auf die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt diverser Teams aus.“

Methodik der Studie
Im Auftrag von Cegid befragte das Marktforschungsunternehmen Appinio in einer repräsentativen Studie im März 2022 deutschlandweit 100 Führungskräfte und 400 Arbeitnehmer aller Geschlechter im Alter von 18 bis 65 Jahren.

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